Entdeckung eines Schriftzuges aus dem 19.Jahrhundert
Das vielen Bergheimerinnen und Bergheimern als St. Josefhaus bekannte Ensemble befindet sich im Bereich der Fußgängerzone unweit des Aachener Tores. Bereits 1680 bestand an dieser Stelle in Bergheim eine kaiserliche Posthalterei der Fürsten von Thurn und Taxis. Mit der Posthalterei waren auch Personenbeförderungen mit Kutschen und ein Gasthof verbunden. Noch 1840 sollen hier an die 80 Pferde untergestellt gewesen sein. In der Bevölkerung hieß dieses Haus immer die „Alte Post“.

Mit dem zeitlichen Fortschritt war auch die Modernisierung des Übernachtungsbetriebs erforderlich. 1857 erwarb der Kaufmann Peter Josef Weidenbach die „Alte Post“ und baute diese zwischen 1878 und 1880 zu einem „modernen“ Hotel um. Der Hotelbetrieb musste jedoch mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges aufgegeben werden. Nach dem Krieg nutzten die Dernbacher Schwestern das Haus als Kindergarten und seither führt das Gebäude den Namen St. Josefhaus, wie sich auch die heutigen Besitzer „Eigentümergemeinschaft St. Josefhaus“ nennen.

Die Fassade des St. Josefhaus wird derzeit, von der Kreisstadt Bergheim begleitet, aufwändig saniert. Dies geschieht nach Gesprächen mit der Kreisstadt Bergheim bereits im Vorgriff auf das momentan in der Entwicklung befindliche integrierte Handlungskonzept, welches die Innenstadt attraktiver und zukunftsfähiger machen soll. Vom Stuckateurmeister Kunst und seinen Mitarbeitern wurden zunächst Fragmente des historischen Schriftzuges entdeckt, in Abstimmung mit den Eigentümern und der Unteren
Denkmalbehörde wurde er dann vollständig freigelegt und zur Überraschung aller Beteiligten ist der Schriftzug vollständig erhalten: :Hôtel Weidenbach ist dort künftig zu lesen. Ein seltener Fund.

Der Dezernent für Stadtentwicklung und Stadtmarketing, Volker Mießeler, ist dankbar, dass die Eigentümer sich entschlossen haben, den Schriftzug freizulegen und zukünftig ein weiteres Stück Bergheimer Stadtgeschichte erlebbar ist. "Dies ist erneut ein Schritt in die richtige Richtung. Schließlich wollen wir unsere schöne Altstadt nach und nach attraktivieren. Dieses private Engagement passt genau in die Zielsetzung des integrierten Handlungskonzepts. Zukünftig soll es darum gehen, neben öffentlichen Mitteln auch privates Engagement für die Entwicklung der Innenstadt zu generieren," so Volker Mießeler.

Auch die Restauratorin des Landschaftsverband Rheinland, Frau Heinen, sprach über einen besonders seltenen Fund, da diese direkt auf den Putz gemalten Schriftzüge inzwischen durch Schleifen und Überstreichen der Flächen meistens vernichtet werden. Mehrere Aspekte bestätigen die Datierung der Umbauzeit 1878 – 80 des Hauses: Die dekorative geschwungene Schreibschrift, die französische Schreibweise von „Hôtel“ mit dem Akzent Circonflex auf dem „o“, die malerische Ausarbeitung mit schwarzen Konturen, plastischer, dreidimensionaler Darstellung und Schattenschraffuren, die an die Malereien des 19. Jhd. und des Jugendstils erinnern.

Der Schriftzug ist ein Dokument der früheren Gebäudenutzung und gehört zur Geschichte und Gestaltung der Fassade. Nach Abschluss der Fassadensanierung wird das Gebäude seinen historischen Platz im Bereich der Fußgängerzone in der Nähe des Aachener Tores wieder deutlich sichtbarer einnehmen. Eine aktuell verfügbare Gewerbefläche im Erdgeschoß des Gebäudes wartet auf einen engagierten und passenden Nutzer.

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