Die Innenstädte stehen vor großen Herausforderungen. Nicht nur die Corona-Pandemie hat ihre Spuren hinterlassen, auch das geänderte Einkaufsverhalten durch den weiter wachsenden Erfolg des Online-Handels trägt seit vielen Jahren dazu bei, dass die Innenstädte zunehmend einen Funktionsverlust beklagen und sich vermehrt mit leerstehenden Ladenlokalen konfrontiert sehen. Um das Bild der Hauptstraße positiv zu beeinflussen hat sich Birgit Nagel für einen dieser Leerstände nun etwas ganz Besonderes überlegt.

Sie ist Eigentümerin des Schuhaus Nagel auf der unteren Hauptstraße, welches aktuell nicht für den Handel genutzt wird. Gemeinsam mit der Künstlerin Sabine Krüger, die ihr Atelier im Signalwerk Frechen hat, wird das Schaufenster nun als Kunst- und Ausstellungsfläche für ihre Kunstwerke genutzt. Die städtische Wirtschaftsförderung freut sich, dass mit dieser attraktiven Schaufenstergestaltung ein Leerstand mit einer wertvollen Interimsnutzung ausgefüllt wird.

Um den Leerständen entgegenzuwirken wurde bereits im Jahr 2020 das sogenannte "Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren NRW" vom Land auferlegt. Die Stadt Frechen hat für ein Zentrenmanagement und die vergünstigte An- und Weitervermietung leerstehender Ladenlokale in der Fußgängerzone Fördermittel erhalten. Bei letzterem erhalten die Eigentümerinnen und Eigentümer, die sich an dem Projekt beteiligen, 70 Prozent der Altmiete. Das bedeutet, dass die Eigentümerinnen und Eigentümer auf 30 Prozent der Altmiete verzichten, damit die Stadt das Ladenlokal anmieten kann. Die Stadt vermietet die Geschäfte dann weiter, und zwar für nur 20 Prozent der Altmiete. Von der Differenz werden 90 Prozent von dem Landesprogramm getragen, einen Eigenanteil von zehn Prozent muss die Stadt leisten. Das ermöglicht, dass Interessenten den Frechener Markt ausprobieren und dass Gründende ihre innovativen Ideen realisieren können.

Bis zum Ende des Jahres 2023 kann die Stadt die Fördermittel noch verausgaben. Derzeit gibt es zwei leerstehende Ladenlokale, für die die Stadt Frechen Mieterin oder Mieter sucht. Dabei liegt ein Fokus auf neuen oder verloren gegangenen Nutzungen. Die Eigentümer selbst als auch die Stadt Frechen haben das Interesse, die Leerstände mit vielversprechenden Nutzungen zu füllen und damit die Innenstadt stärker zu beleben.

Infos zu den beiden Leerständen in der Fußgängerzone:
Das erste Ladenlokal umfasst insgesamt 190 Quadratmeter, wovon zirka 160 Quadratmeter auf die Verkaufsfläche fallen. Neben dem Verkaufsraum verfügen die Räumlichkeiten über Personal-/Lagerräume, Toiletten im Untergeschoss sowie einen PKW-Stellplatz. Der Eingang ist ebenerdig.

Das zweite Ladenlokal bietet mit seinen zirka 240 Quadratmeter viel Platz. Davon fallen zirka 160 Quadratmeter auf den Verkaufsraum und zirka 80 Quadratmeter auf Lagerräume. Hinzu kommt ein kleiner Personalraum.

Interessierte können sich per E-Mail unter zentrenmanagement@stadt-frechen.de melden und mitteilen, welche Nutzung sie gern einbringen würden und welchen Mehrwert diese für die Fußgängerzone darstellen könnte. Die Landelokale können nach Absprache auch besichtigt werden. Es wird anschließend geprüft, ob eine Förderung möglich ist. Für Fragen und weitere Informationen steht die Wirtschaftsförderung der Stadt Frechen telefonisch unter 02234/501-1717 beratend zur Seite.

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