Die historische Kastanienallee in Paffendorf geht auf erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. In der „Preussischen Uraufnahme“ ist die Allee erstmals kartographisch wiedergegeben. Sie diente den Schlossherren von Paffendorf als Zufahrt zu den fruchtbaren Feldflächen der Ville. Die historische Allee begann am Erftübergang am Schlosspark und reichte bis zur ehemaligen Ortsverbindungsstraße von Bergheim nach Bedburg (östlich der L 361).
Im Landschaftsplan 1 des Rhein-Erft-Kreises ist die Kastanienallee als Naturdenkmal verzeichnet und wegen ihrer kulturhistorischen Bedeutung, Eigenart und Schönheit geschützt. Sie wird dort noch als Rosskastanien-Allee (Aesculus hippocastanum) mit 39 Bäumen beschrieben. Mittlerweile ist der Bestand jedoch so weit zurückgegangen, dass die Kreisstadt Bergheim zur Wiederherstellung des Alleencharakters an den bisherigen historischen Standorten - soweit das möglich und vertretbar ist – nachpflanzen wird. So soll beispielsweise auch auf der Wiese zwischen Brückenkopf und Erftbrücke an historischem Ort nachgepflanzt werden, wo schon einige Jahrzehnte keine Bäume mehr stehen. Eigentümer der Wiese ist die RWE Power AG, die dem Vorhaben bereits im Gemeininteresse zugestimmt hat.
Bei der Pflanzenverwendung muss jedoch von der historischen Baumart abgewichen werden. Nicht zuletzt da Rosskastanien inzwischen besonders anfällig für diverse Krankheiten sind, hat die Bezirksregierung standortheimische Winterlinden als neue Baumart vorgeschrieben. Bei früheren Nachpflanzungen wurden ebenfalls Linden verwendet, die zwischen den Neupflanzungen erhalten bleiben werden. Die Pflanzarbeiten, die im Rahmen eines Förderprogramms einschließlich der Anwuchspflege mit 37.800 € zu 80 % vom Land bezuschusst werden, sollen noch in diesem Jahr durchgeführt werden.