Allein in Deutschland leben über acht Millionen Menschen mit Diabetes. Zur Verbesserung der stationären Versorgung von Betroffenen hat das Maria-Hilf-Krankenhaus den Fachbereich Diabetologie stark ausgebaut. Nun hat die Bergheimer Klinik von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) das Zertifikat „Zertifiziertes Diabeteszentrum DDG“ erhalten.

Seit der Übernahme der Chefarztposition der Abteilung Innere Medizin im Sommer 2021 arbeitet Dr. med. Wito Szyslo gemeinsam mit seinem Team an der Etablierung des Diabeteszentrums im MHK. Für die Zertifizierung müssen hohe definierte Anforderungen erfüllt werden, die eine leitliniengerechte Patientenversorgung gewährleisten. Dafür wurden beispielsweise die internen Strukturen verbessert sowie die kompetenzübergreifende Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Fachabteilungen intensiviert. Ein hochmotiviertes Diabetesteam, bestehend aus Fachärzten, zwei Diabetesberaterinnen und einer Wundexpertin, kümmern sich um die professionelle Versorgung von stationären Patienten mit Diabetes. Die Expertise zur Behandlung aller Diabetestypen ist vor Ort vorhanden.

Um für das gesamte MHK eine hohe Behandlungsqualität in der Diabetologie zu erreichen, werden zudem regelmäßig Schulungen von ärztlichem und pflegerischem Personal durchgeführt. Standardisierte Vorgehen bei typischen diabetologischen Notfällen, wie beispielsweise einer Unterzuckerung, werden darüber hinaus durch entsprechende Handlungsanweisungen in den Arbeitsalltag der Mitarbeitenden implementiert.

„Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung zum Diabeteszentrum“, betont Chefarzt Dr. Szyslo. „Sie zeigt uns und unseren Patienten, dass unsere Behandlung in allen Bereichen – Therapie, Beratung und Schulung – den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechen. Das bringt unseren Patienten Sicherheit und ist für uns und unser gesamtes Team zugleich eine Anerkennung für die täglich geleistete Arbeit.“

Behandlung von Diabetes Typ 2 im Fokus
Die Auszeichnung zum Diabeteszentrum bezieht sich vordergründlich auf die Behandlung von Menschen mit Diabetes Typ 2. Über 90% der Betroffenen leiden an diesem Typ. Im Gegensatz zum genetisch bedingten Typ 1 kann der Körper beim Typ 2 das Hormon Insulin, welches für einen ausgeglichenen Blutzuckerspiegel sorgt, produzieren. Allerdings kann er dieses nicht richtig verarbeiten und entwickelt eine Insulinresistenz. Durch den gestörten Insulinhaushalt können auf Dauer erhebliche körperliche Schäden entstehen: Seh- und Durchblutungsstörungen, Nieren- und Herzerkrankungen sowie ein erhöhtes Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt sind nur einige Folgeerscheinungen des Diabetes.

Da die Symptome bei einem Typ 2 Diabetes nicht so stark ausgeprägt sind, wissen viele Menschen oftmals überhaupt nicht, dass sie an Diabetes leiden. „Viele Patienten, die bei uns im Krankenhaus sind, sind hier zumeist wegen einer anderen Erkrankung“, erklärt der erfahrene Diabetologe. „Der Diabetes wird oft zufällig entdeckt. Da die Erstdiagnose häufig erst sehr spät nach Einsetzen der Krankheit gestellt wird, ist schnelles Handeln gefragt.“

Im Fall einer Erstmanifestation werden die Patienten während ihres weiteren Aufenthalts im Maria-Hilf-Krankenhaus vom Diabetesteam betreut. Neben der korrekten Insulineinstellung bieten die Diabetesberaterinnen Heike Obst und Manuela Vittocco-Risch zudem Schulungen zum Umgang und Leben mit dem Diabetes sowie zur richtigen Ernährungsweise an. In Einzel- oder Gruppenschulungen werden aktuelle Themen anschaulich vermittelt, die für ein Leben mit der Diabeteserkrankung wichtig sind.

Interdisziplinäre Behandlung des diabetischen Fußsyndroms
Ein besonderer Schwerpunkt bildet die Behandlung von Folgeerkrankungen, insbesondere des diabetischen Fußsyndroms. Aufgrund von Durchblutungsstörungen und Nervenschädigungen, versursacht durch schlechte Blutzuckerwerte, verlieren viele Patienten das Empfindungsvermögen, vor allem an den Füßen. Da kein Schmerz verspürt wird, werden entstehende Wunden nicht geschont, sodass diese auch nicht abheilen. Eine ehemals kleine Wunde kann somit immer größer werden und schwerwiegende Gewebe- und Knochenschäden nach sich ziehen.

Die enge Zusammenarbeit zwischen dem MHK und den niedergelassenen Haus- und Fachärzten hat für Patienten, die an dem diabetischen Fußsyndrom leiden, den Vorteil, dass sie kurzfristig und unkompliziert zur Einschätzung in der ambulanten Fuß- und Gefäßsprechstunde der Diabetologie vorstellig werden können.

Bei einer bereits vorangeschrittenen Beeinträchtigung ist das oberste Ziel, die Funktion des Fußes zu erhalten und eine Amputation möglichst zu verhindern. Dafür ist häufig eine Entlastung des Fußes, eine antibiotische Therapie und weiterführende Untersuchungen nötig. In einer einmal wöchentlich stattfindenden interdisziplinären Fußvisite werden Patienten aller Stationen mit diesem Krankheitsbild vom Diabetesteam und einem Fachärzteteam, bestehend aus Diabetologen und Chirurgen, gemeinsam begutachtet. Anschließend wird ein individuelles Therapiekonzept festgelegt. Die Versorgung der Wunden wird von einer speziell ausgebildeten Wundexpertin übernommen. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit können Kompetenzen gebündelt und die optimale Behandlung für die Patienten ermöglicht werden.

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